Die Idee nichts zu verschwenden, ist aktueller denn je. Was können wir tun, wie können wir recyceln, upcycelen und reparieren? In Japan finden sich zahlreiche Traditionen verschiedenster Techniken, mit denen das Leben von Dingen und insbesondere von Textilien verlängert wurden. Textilien waren wertvoll, weil sie komplett von Hand hergestellt werden mussten. Der Zeitaufwand war riesig, von der Gewinnung der Fasern, dem Spinnen der Fäden bis hin zum Weben und Mustern der Stoffe. So ist es verständlich, dass jeder noch so kleine Fetzen Stoff verwendet und jedes Stück Textil repariert und wiederverwendet wurde.
Manche der japanischen Traditionen ist bereits in unserem Sprachgebrauch angekommen, wie Sashiko oder Boro. Darunter versteht man Textilien mit Reparaturen, die mit dekorativen Nähten überzogen sind. Doch was ist der Ursprung dieser Techniken, was waren die Gründe dafür, wer hat sie hergestellt und wie, wofür wurden die reparierten Textilien benutzt? Diesen Fragen werden wir im Vortrag nachgehen.
Walter Bruno Brix ist ein ausgewiesener Kenner von ostasiatischen Textilien. In zahlreichen Publikationen hat er über textile Sammlungen in Museen geschrieben und diese ausgestellt. Ein Fokus liegt dabei auf dem buddhistischen Umhang (kesa), der aus einem besonderen Patchwork besteht. Gleichzeitig ist er ebenso mit der handwerklichen Seite vertraut. In Japan erlernte er in traditionellen Werkstätten u.a. die Weberei, Sticktechniken und Färberei sowie auch die Rekonstruktion historischer Gewandformen.
In Kooperation mit der Wirtschaftsagentur Wien
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